Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen im Mundraum
- Vorbeugung und Früherkennung
- Diagnose von Gingivitis und Parodontitis
- Behandlung entzündlicher Zahnfleischerkrankungen
Bei der Parodontitis handelt es sich um eine ernstzunehmende Volkskrankheit, die rund 35 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. Das gilt auch für die gesundheitlichen Risiken, die mit einer Parodontitis einhergehen: Es kann zum Beispiel zu Wechselwirkungen mit Krankheiten wie Diabetes oder Herz- und Kreislauferkrankungen kommen. Mögliche Symptome einer Parodontitis sind unter anderem Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Schwellungen und Rötungen des Zahnfleisches oder auch lockere Zähne. Daher spielt die Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung der entzündlichen Erkrankungen von Zahnfleisch, Zahnhalteapparat und Kieferknochen, der Gingivitis und Parodontitis (häufig noch mit dem veralteten Begriff „Parodontose“ bezeichnet) eine besondere Rolle in unserer Praxis.
Die systematische Parodontitisbehandlung hat zuerst zum Ziel, die Entzündung auszuheilen und ein Fortschreiten der Gewebezerstörung zu verhindern. Nach Abheilung bildet sich die Rötung und Schwellung des Zahnfleisches zurück, eine bereits vorhandene Zahnlockerung ist häufig rückläufig, und es kommt, je nach dem Ausgangsbefund, zu einem teilweisen oder vielleicht sogar vollständigen Verschluss der Zahnfleischtaschen durch straffes Wiederanlegen des Zahnfleisches an die Zahnoberfläche.
Die gute Nachricht: Eine Parodontitis kann behandelt werden, je früher, desto besser. Sprechen Sie uns gerne an!
Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet der Parodontologie ist die Behandlung freiliegender Zahnhälse und Wurzeloberflächen, die oft nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild der Zähne beeinträchtigen, sondern auch zur lästigen Überempfindlichkeit z.B. gegenüber Kältereizen und zu einer erhöhten Kariesanfälligkeit führen können.
Hier können wir Ihnen heute eine Reihe unterschiedlicher, meist mikrochirurgischer Verfahren anbieten, um diese Wurzelflächen wieder mit gesundem Zahnfleisch abzudecken und damit auch die Ästhetik wiederherzustellen.
Weiterhin zählen sicherlich große Teile der Implantologie zum Behandlungsspektrum einer parodontologischen Praxis, da
- Implantate nur in einem parodontal gesunden Gebiss erfolgreich sein können,
- viele chirurgische Methoden in der Implantologie aus parodontologischen Verfahren entstanden sind,
- zum ästhetischen Erfolg einer Implantatbehandlung das Zahnfleisch um das Implantat herum entscheidend ist
- die Vorbeugung und Behandlung von Entzündungen an Implantaten fast identisch mit der Prophylaxe und Therapie einer Parodontitis ist.
Häufige Fragen zur Parodontologie
Da das Fortschreiten der Erkrankung im wesentlichen durch die Art und Weise der Entzündungsantwort des Organismus auf die verursachenden Bakterien bedingt ist, spielen genetische Faktoren, die diese Entzündungsantwort festlegen, eine große Rolle. Einzelne genetische Risikofaktoren können heute durch entsprechende Tests erfasst werden; bei Vorliegen dieser Faktoren sollte eine besonders intensive Prophylaxe eingehalten werden.
Verschiedene Allgemeinerkrankungen begünstigen das Entstehen und Fortschreiten der Parodontitis. Wegen seines häufigen Auftretens ist hier besonders der Diabetes mellitus zu nennen.
Bei den äußeren Einflussfaktoren spielen verschiedene Medikamente und in erheblichem Umfang das Rauchen eine Rolle. Bei Rauchern beobachtet man ein schnellere und ausgedehntere Gewebszerstörung und eine schlechtere Heilung nach einer Parodontitisbehandlung.
Eine Parodontitis ist – kurz gefasst – ein Abbau von Zahnfleisch und Kieferknochen durch die körpereigene Abwehrreaktion gegen den bakteriellen Biofilm auf der Zahn- bzw. Wurzeloberfläche. Leider ist es uns noch nicht möglich, die Reaktion unseres Körpers so zu beeinflussen, dass kein Schaden durch einen Gewebeabbau entsteht. Daher muss jede Parodontalbehandlung gegen die verursachenden bakteriellen Biofilme gerichtet sein, d.h., dass es sich immer um eine antiinfektiöse Behandlung handelt.
Nachdem wir durch eine eingehende Diagnostik den Ausgangszustand möglichst genau erfasst und Ihnen erläutert haben, wie die Behandlung ablaufen wird und was Sie zum Erfolg beitragen können, werden die Zahn- und Wurzeloberflächen in meist mehreren Behandlungssitzungen mit verschiedenen Ultraschall- und Handinstrumenten gereinigt und poliert. Diese mechanische Reinigung wird meist durch die Anwendung desinfizierender Mundspülungen unterstützt. Bei besonders ungünstigen Ausgangsbefunden kann die gezielte Gabe von Antibiotika hilfreich zur Ausheilung der Infektion sein.
Nach Abschluss der aktiven antiinfektiösen Behandlung ist es in jedem Fall unbedingt notwendig, das Ergebnis durch eine konsequente Nachsorge zu sichern. Sinn dieser Erhaltungstherapie ist es, durch regelmäßige professionelle Zahnreinigungen ein erneutes Anwachsen des bakteriellen Biofilmes auf eine Größe, die wieder eine Entzündungsantwort des Gewebes provozierte, zu behindern. Die Häufigkeit der Sitzungen zur Erhaltungstherapie ist individuell sehr unterschiedlich und abhängig von der Geschwindigkeit, in der sich der Biofilm neu bildet, und von der Stärke der Gewebereaktion.
Die oben beschriebenen Behandlungsmaßnahmen haben zum Ziel, die Entzündung auszuheilen und ein Fortschreiten der Gewebezerstörung zu verhindern. Nach Abheilung bildet sich die Rötung und Schwellung des Zahnfleisches zurück, eine bereits vorhandene Zahnlockerung ist häufig rückläufig, und es kommt, je nach dem Ausgangsbefund, zu einem teilweisen oder vielleicht sogar vollständigen Verschluss der Zahnfleischtaschen durch straffes Wiederanlegen des Zahnfleisches an die Zahnoberfläche. Leider tritt ein Wiederaufbau des verloren gegangenen Zahnhalteapparates und Kieferknochens nur in sehr begrenzte Umfang von alleine auf, so dass besonders nach schweren Entzündungen Defekte verbleiben können. Diese Defekte sind häufig Schwachstellen, an denen sich bevorzugt wieder eine Entzündung bilden kann.
Daher sind eine Reihe von meist mikrochirurgischen Verfahren entwickelt worden, um eine komplette Ausheilung des Gewebes mit einer echten Regeneration von Zahnhalteapparat und Kieferknochen zu erreichen. Wir können Ihnen in unserer Praxis unterschiedliche operative Methoden anbieten, bei denen z.B. mit Schmelzmatrixproteinen alleine oder in Verbindung mit synthetischem Knochenersatzmaterial eine Wiederherstellung des verloren gegangenen Gewebes gelingt und somit auch schwer erkrankte Zähne erhalten werden können.
Folgende Krankheitszeichen sind ein Hinweis auf eine Gingivitis oder Parodontitis und sollten auf jeden Fall durch eine zahnärztliche Untersuchung abgeklärt werden:
- (dunkel)rotes, angeschwollenes Zahnfleisch
- Zahnfleischbluten beim Zähneputzen, Reinigen mit Zahnseide oder beim Kauen harter Nahrung
- Zahnfleischrückgang und Auftreten freiliegender Zahnwurzeln: Die Zähne „werden länger.“
- Zahnlockerung
- Austritt von Eiter am Zahnfleischrand
- länger anhaltender Mundgeruch
- Auftreten von Lücken zwischen einzelnen Zähnen
- Veränderungen beim Zusammenbiss der Zähne oder beim Sitz evtl. vorhandenen herausnehmbaren Zahnersatzes
Lesen Sie hierzu mehr interessante Details in unseren Fragen zum Zusammenhang von Allgemeingesundheit und Zahngesundheit.
Der Auslöser ist immer eine Infektion durch die im Zahnbelag (Biofilm, früher Plaque genannt) vorhandenen Bakterien. Auf diese Infektion reagiert unser Organismus mit einer Antwort des Immunsystems, die verhindern soll, dass Bakterien in das Körperinnere vordringen. Durch die Wirkung von Giftstoffen aus den beteiligten Bakterien und vor allem durch die bei der Immunantwort ablaufenden Prozesse kommt es zu einer lokalen Gewebszerstörung. Zuerst wird die Anheftung des Zahnfleisches am Zahn aufgelöst, es kommt damit zur Bildung einer „Zahnfleischtasche“. Im weiteren Verlauf wird schrittweise das Bindegewebssystem, das den Zahn in seinem Knochenfach hält, und der Kieferknochen abgebaut. Geschwindigkeit und Ausmaß der Gewebszerstörung hängen von den im Biofilm vorhandenen Bakterien und von der Immunantwort des Organismus (Risikofaktoren) ab.
Um das Entstehen einer Gingivitis oder Parodontitis bzw. das erneute Auftreten nach eigentlich erfolgreicher Behandlung zu verhindern, ist es entscheidend, die Bildung und das Wachsen der bakteriellen Biofilme durch eine sinnvolle Kombination aus Ihrer häuslichen Zahnpflege und unserer Prophylaxe in der Praxis so zu behindern, das es nicht zu einer schädlichen Entzündungsreaktion kommt. Nach einer gründlichen Untersuchung zur Erfassung des Ausgangsbefundes und möglicher Risikofaktoren stellen wir mit Ihnen die geeigneten Hilfsmittel für die private Mundhygiene (Zahnbürste – manuell oder elektrisch, Zahnseide, Zwischenraumbürstchen, Mundspüllösungen) zusammen und legen den Ablauf der Prophylaxe in der Praxis fest.
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